Heilpädagogische Tagesstätte
In unserer Heilpädagogischen Tagesstätte werden Kinder im Vorschulalter in Kooperation mit der SVE der Schwabenhilfe am Förderzentrum Martinschule begleitet und gefördert.
Die Vorschul-HPT richtet sich an Kinder, die vormittags die SVE besuchen und aufgrund ihres speziellen Förderbedarfs auch am Nachmittag einen strukturierten Tagesablauf und heilpädagogische Förderung und Begleitung bedürfen.
Betreuungszeiten
Die HPT ist an 220 Tagen im Jahr von Montag bis Freitag geöffnet. Der Zeitraum umfasst sowohl Schul- als auch Ferienzeiten.
Die Betreuung in der HPT beginnt an Schultagen unmittelbar im Anschluss an den SVE-Betrieb, d.h. dass die Kinder um 12.00 Uhr von den Pädagoginnen der SVE an die Fachkräfte der HPT übergeben werden. Die Kinder nehmen hierbei keinen Wechsel der Räumlichkeiten vor. Sie verbringen den Nachmittag bis 16.30 Uhr unter der Obhut der HPT Mitarbeiterinnen.
Während der Ferienöffnungstage (34 Tage) erstreckt sich die Betreuung auf einen Zeitraum von täglich acht Stunden, i.d.R. von 8.00 Uhr bis 16.00 Uhr.
Aufgenommen werden Kinder im Alter von 3 Jahren bis zur individuellen Einschulung mit Verhaltensauffälligkeiten und/ oder Entwicklungsverzögerungen. Es handelt sich dabei bspw. um Kinder mit:
- Entwicklungsverzögerungen im Bereich Sprache, Motorik und Wahrnehmung
- Auffälligkeiten im Sozialverhalten (u.a. regressive, impulsgesteuerte,
fremdaggressive Kinder) - Schwierigkeiten in ihrer Kontakt- und Beziehungsfähigkeit
- Mangelnde Fähigkeit sich in der Gruppe mit Gleichaltrigen zu organisieren
- erhebliche Auffälligkeiten in der Persönlichkeitsentwicklung
- Eltern die momentan mit der Erziehungsaufgabe überfordert sind
Ausschlusskriterien
Geistig behinderte oder schwer pflegebedürftige Kinder können in der Regel nicht aufgenommen werde. Ebenso Kinder mit bereits diagnostizierten, schweren psychiatrischen Erkrankungen
Individuelle Förderung/Fördermethoden – Gruppe als soziales Lern- und Erfahrungsfeld
Die Arbeit in der Gruppe ist wesentlicher Bestandteil in der heilpädagogischen Förderung. Im Mittelpunkt steht in allen Angeboten eine ganzheitliche Förderung, die an den Stärken der Kinder ansetzt. Die Gruppe dient als Lern- und Erfahrungsfeld für soziale Kompetenzen. In der Gruppe können Kinder lernen:
- eigene Bedürfnisse und Interessen zu erkennen, einzubringen, durchzusetzen bzw. zurückzustellen
- soziale Umgangsformen zu entwickeln
- Gefühle bei sich und anderen wahrnehmen und damit umzugehen
- soziale Bindungsfähigkeit zu entwickeln
- angemessen mit Frustrationen umzugehen
- Konflikte auszutragen
- eigene Grenzen und Grenzen anderer zu erkennen und zu respektieren
- Regeln und Strukturen zu akzeptieren
- pos. Spielverhalten zu gestalten
Beziehungsangebote
Grundvoraussetzung für eine heilpädagogische Begleitung und Förderung ist eine professionelle Beziehung zu dem Kind. In einer Atmosphäre, die Sicherheit, Geborgenheit und Angstfreiheit vermittelt erhält das Kind die Gelegenheit Anerkennung, Wertschätzung und Bestätigung in der eigenen Identität zu erfahren.
Diese Beziehungen benötigen einen entsprechenden Raum, um entstehen und gestaltet werden zu können. Der Gruppenalltag und gemeinsame Freizeitaktivitäten bieten einen hilfreichen Rahmen für die Gestaltung der Beziehung, da die Kinder über einen längeren Zeitraum begleitet werden können.
Individuelle Einzelförderung
Neben der Gruppenarbeit ist die Zuwendung und der Raum für Einzelkontakt wie auch das individuelle Eingehen auf spezielle Bedürfnisse und Problemlagen des Kindes. ein wichtiger Bestandteil der heilpädagogischen Förderung,
Mit Hilfe unterschiedlicher Methoden (u.a. heilpädagogischer Übungsbehandlung (HPÜ), Spiel-Sport-Angebot, Entspannungsangebote, kreatives Gestalten, Musikprojekte) kann auf die individuellen Problemlagen des Kindes eingegangen werden.
Elternarbeit
Die Eltern sind die wichtigsten Partner in der Arbeit mit den Kindern in der Vorschul-HPT. Eine regelmäßige und vertrauensvolle Kooperation mit den Eltern ist Grundlage für die Entwicklung gemeinsamer Verhaltens- bzw. Förderstrategien im Umgang mit den Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten des Kindes.
Diese Zusammenarbeit ist für die Eltern verbindlich und Voraussetzung für die Aufnahme eines Kindes in die HPT.
Kostenübernahme
Die Maßnahme wird nach Prüfung des Förderbedarfs vom Bezirk Schwaben übernommen.